Engagement

Aufmerksamkeit für Schwerkranke und ihre Unterstützenden

DEW21 gewährt einen Einblick hinter die Kulissen der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit
Nouhaila Kasmi
DEW21 Mitarbeiter machen auf den Tag der Kinder- und Jugendhospizarbeit aufmerksam

DEW21 verteilt grüne Bänder an die Mitarbeiter*innen als Zeichen der Solidarität mit Betroffenen und ihren Angehörigen.

Die ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste Löwenzahn sowie der Malteser nehmen seit einigen Jahren an dem 10.02.2006 am Tag der Kinderhospizarbeit teil. Bei einem Interview mit Karin Budde, Koordinatorin im ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser und Carmen Hillebrandt, Koordinatorin im ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn in Dortmund, erklären sie uns den Hintergrund dieses Tages und gewähren uns einen spannenden und doch auch emotionalen Einblick in ihre Arbeit.

Was ist die Entstehungsgeschichte vom Tag der Kinderhospizarbeit?

Karin Budde: Der Tag der Kinderhospizarbeit wurde 2006 vom deutschen Kinderhospizverein ins Leben gerufen und hat das Ziel, die Inhalte der Kinder- und Jugendhospizarbeit und ihre Angebote stärker in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu verankern, Menschen von der Sinnhaftigkeit ehrenamtlichen Engagements in der Kinderhospizarbeit zu überzeugen, finanzielle Unterstützer*innen zu gewinnen, das Thema Tod und Sterben von jungen Menschen zu enttabuisieren und solidarisch an der Seite betroffener Familien zu sein.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen in der Betreuung schwerkranker Kinder und wie gehen Sie als Team damit um?

Karin Budde: Ich begegne der Herausforderung mit Freude, Neugier und Interesse. Die Familien geben den Weg vor, auf dem sie begleitet werden wollen und wir, als Koordinatorinnen schauen nach ehrenamtlichen Mitarbeitern*innen, die diesen Weg der Familien mitgehen können und möchten.

Haben Sie Beispiele für Angebote, die Sie den Kindern anbieten?

Carmen Hillebrandt: Wir bieten unter anderem die wöchentliche Einzelbegleitung an, sowohl für die erkrankten Kinder als auch für die Geschwister durch unsere Ehrenamtlichen an. Dabei kann die Gestaltung ganz individuell, je nach Bedürfnissen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen, sein.  Außerdem bieten wir die Geschwistergruppe „Löwenbande“ an, die sich an die betroffenen Geschwister richtet. Die Aktionen finden zweimal im Monat samstags statt. Je nach Altersgruppe und auch Wünschen und Ideen der Kinder, gehen die Angebote von Kinobesuchen über Kanufahren bis hin zu Lasertag oder einem Besuch auf dem Erlebnisbauernhof. Alles, um sie aus dem nicht immer so einfachen Alltag herauszuholen, Ablenkung und Freude zu schenken und auch um sich auszutauschen.

Wie arbeiten Sie mit den Familien und Angehörigen zusammen?

Karin Budde: Wir sind regelmäßig in Kontakt mit den Familien, um sich verändernde Bedarfe zu erkennen. Wir laden zu Familiennachmittagen ein und vernetzen die Familien so untereinander.

Gibt es eine inspirierende Erfahrung, die Sie sehr geprägt hat?

Carmen Hillebrandt: Eine Erfahrung, die ich immer wieder in den Familien mache und die ich jedes Mal aufs Neue bewundernswert finde, ist, wie stark die Kinder sind. Trotz der Erkrankung, der Einschränkung, manchmal auch des OP- und Behandlungsmarathons, den sie hinter oder gar noch vor sich haben: Die Kinder sind so stark und kämpfen für sich und ihre Familie.

Wie können Privatpersonen das Kinderhospiz unterstützen?

Carmen Hillebrandt: Die Unterstützung kann in Form einer Spende sein oder bei Interesse auch gerne im Ehrenamt. Für die ehrenamtliche Tätigkeit bieten wir bei uns einen Kurs an, in dem wir Interessierte ausbilden. Der nächste Kurs startet bei uns im August und beinhaltet 20 Module zu unterschiedlichen Themen, die die angehenden Ehrenamtlichen bestmöglich auf ihre Tätigkeit vorbereiten.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit und Unterstützung anderer Organisationen für Ihre Arbeit im Kinderhospiz?

Carmen Hillebrandt: Sehr wichtig! Wir leben in unseren ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten das Motto „Wir lassen kein Kind allein.“ Im Hinblick auf den 10. Februar sind wir dankbar für die Unterstützung, die wir durch verschiedene Institutionen und Organisationen erhalten, die gemeinsam mit uns auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam machen wollen. Über die Unterstützung von DEW21 durch die grüne Beleuchtung des Servicecenters als auch die Verteilung unserer grünen Bänder an ihre Mitarbeiter*innen ist es uns möglich, die Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken, freuen wir uns sehr.

 

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