Der Energiesparmodus

Nicht nur Privathaushalte achten auf einen sparsamen Umgang mit Energie. „Auch immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) möchten durch Energieeinsparungen Verbrauch und Kosten reduzieren,“ stellt Kristof Koch, Energieauditor von DEW21, fest. Der Bund gibt den KMUs etwas dazu, wenn die damit verbundenen freiwilligen Beratungen durch Expert*innen durchgeführt werden, die beim Bundesministerium gelistet sind.

Die DEW21-Fachleute bieten diese Audits im Komplettpaket an. Das fängt damit an, den Förderdschungel zu lichten, der manche*n abschreckt. „Im Erstgespräch besprechen wir gemeinsam die Ziele und Erwartungen des Unternehmens und nehmen den gesamten Energieverbrauch unter die Lupe. Anschließend stellen wir Maßnahmen vor, die sowohl energetisch als auch wirtschaftlich das größte Einsparpotential erbringen,“ erklärt Kristof Koch. Neben Einsparungsmöglichkeiten werden auch nachhaltige Technologien berücksichtigt: lohnt sich eine PV-Anlage zur Stromerzeugung? Kann die bestehende Heizung durch andere Systeme ersetzt werden?

Manchmal sind es auch Dinge, die man nicht sofort auf dem Schirm hat. Bei einer von uns untersuchten Metzgerei wurden allein 80 Prozent der benötigten Energie für die Kühlung aufgewendet. „Wir untersuchen gerade eine Brennerei in Werne an der Lippe, „erzählt Alice Scapin. Für die Destillation des Alkoholgemisches wird viel Wasserdampf gebraucht, die deshalb ganz oben auf der To-do-Liste stand. Nach dem Prozess kondensiert der Dampf zu Heißwasser. Jetzt wird dieses Kondensat als Prozesswärme genutzt, um neuen Dampf zu erzeugen. „Auf diese Weise können neben Energie auch umgerechnet jährlich 80 Tonnen CO₂ eingespart werden“, so Scapin weiter. Zusätzlich zu der Beratung können einzelne Energieeinsparmaßnahmen mit bis zu 40% der Investitionssumme gefördert werden. „In den meisten Fällen zahlt sich unsere Beratung wirtschaftlich schneller aus als gedacht“, stellt Kristof Koch fest. Der Energiesparmodus wird langfristig genutzt.