E-Auto wird über Wallbox aufgeladen
  • 16.07.2025 |
  • von David Möller |
  • 6 Min.  Lesezeit  |

Was kostet eine Wallbox? – Ein Überblick über die Installation

Immer mehr Haushalte steigen auf ein E-Auto um, um die Umwelt zu schonen und sich unabhängig von stark schwankenden Spritpreisen zu machen. Besonders effizient ist die Anschaffung eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs im Kombination mit einer sogenannten Wallbox. Dabei handelt es sich um eine Ladestation für Elektroautos, die typischerweise an der Wand der heimischen Garage, des Carport oder an der Hauswand montiert wird. Mit der Wallbox können E-Autos schneller und komfortabler geladen werden als über eine normale Haushaltssteckdose.

Da stellt sich natürlich die Frage: Was kostet eigentlich eine eigene Wallbox? Die Kosten variieren je nach Modell und Installation stark. Was Sie genau investieren müssen, um in den Genuss von Komfort und Sicherheit beim Laden Ihres E-Autos zu kommen, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Mit diesen Kosten müssen Sie bei der Installation Ihrer Wallbox rechnen

Für eine seriöse Gesamtbetrachtung der Kosten für die heimische Wallbox sollten Sie nicht nur den Gerätekauf im Blick haben. Denn zusätzlich fallen Installationsaufwand, gegebenenfalls Genehmigungen, technische Umbauten und laufende Betriebskosten an, die die die Gesamtkosten deutlich beeinflussen können. Eine detaillierte Kostenstruktur ist daher bei der Planung unverzichtbar und verhindert unvorhergesehene Überraschungen.

Anschaffungskosten der Ladestation

Schon beim reinen Kaufpreis der Wallbox geht die Schere weit auseinander: Sie bekommen einfache Geräten bereits für etwa 200 €. Für hochwertigere Mittelklasseoptionen fallen Kosten von bis zu 1.000 €. Oder Sie greifen gleich zum High-End-Premium Modell, das mit bis zu 2.000 € zu Buche schlägt. Für den höheren Preis bekommen Sie aber auch entsprechend mehr Features, zum Beispiel eine komfortable App-Steuerung, eichrechtskonforme Zähler oder eine direkte Kopplung mit Ihrer Photovoltaik-Anlage.

Kosten für die Installation

Den Einbau und den Anschluss nimmt der Elektriker Ihres Vertrauens vor und berechnet dafür zwischen 600 und 1.200 €, sofern ein Starkstromanschluss und eine einfache Pfadstrecke zum Sicherungskasten bestehen. Bei längeren Kabelwegen, zusätzlichen Sicherungen oder Unterverteilungen können die Kosten auf bis zu 3.000 € steigen. Das ist zwar kein Kleingeld, aber Sie sollten trotzdem nicht auf die Idee kommen, hier Kosten zu sparen und die Installation selbst vornehmen. Das ist – falls Sie nicht gerade selbst Elektriker sind – viel zu gefährlich. Überlassen Sie diesen Job lieber einem Profi.

Unterschiedliche Kosten für Wallboxen mit 11 kW und 22 kW

Die Leistungsstärke der Wallbox hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten: So brauchen Wallboxen bis 11 kW nur eine einfache und kostenlose Anmeldung beim Netzbetreiber. Für Geräte über 11 kW (z. B. 22 kW) ist aber eine Genehmigung erforderlich, die etwa 500 € kostet. Bitte beachten Sie auch, dass der Genehmigungsbeantragung –  ebenso wie der Ausbau des Netzanschlusses – nicht nur zusätzlich Kosten verursacht, sondern auch Zeit in Anspruch nimmt.

Laufende Kosten im Betrieb der Wallbox

Ist alles installiert und eingerichtet, dann können Sie ab sofort Ihr E-Auto an der eigenen Wallbox laden. Im laufenden Betrieb fallen jetzt vor allem Stromkosten sowie Kosten für die Wartung (ca. 200 € alle zwei bis vier Jahre) an. Zusätzlich müssen Sie Jahresgebühren für die Steuerbox einplanen. Eine Steuerbox (oft auch „Steuereinrichtung“ oder „Steuermodul“ genannt) ist ein technisches Gerät, das zwischen Ihrer Wallbox und dem Stromnetz geschaltet wird. Sie ermöglicht dem Netzbetreiber, den Ladevorgang Ihres E-Autos temporär zu begrenzen, zu verzögern oder zu steuern.

Durch die zunehmende Zahl an E-Autos und privaten Ladestationen wächst die Belastung der Stromnetze – insbesondere in Wohngebieten. Um Stromausfälle zu vermeiden, erlaubt § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) den Netzbetreibern, Wallboxen in bestimmten Situationen ferngesteuert zu regeln, etwa bei drohender Netzüberlastung. Die Gebühr für die Steuerbox wird in der Regel von einem Messstellenbetreiber oder dem Netzbetreiber erhoben – je nachdem, wer für den Betrieb und die Datenkommunikation der Steuereinheit verantwortlich ist. Die Gebühren liegen typischerweise zwischen 20 und 120 € pro Jahr, abhängig vom Anbieter, dem Messkonzept und dem Umfang der Steuerung (einfaches Ein/Aus oder differenzierte Regelung

Darauf sollten Sie beim Kauf zusätzlich achten

Beim Kauf einer Wallbox spielen viele Faktoren eine Rolle: Ladeleistung, Schutzklasse, Kabeltyp, Eichrechtskonformität und Schnittstellen zur intelligenten Steuerung (z. B. PV-Kopplung). Auch bei der Installation in Mehrfamilienhäusern gelten besondere rechtliche und technische Rahmenbedingungen – hier sollten Sie frühzeitig Rücksprache mit der Eigentümergemeinschaft und gegebenenfalls dem Netzbetreiber halten. Möchten Sie langfristig autark und schnell laden, kann sich die Investition in eine smarte 11 kW-Box mit PV-Integration lohnen. Für Fahrzeuge mit schneller Ladefähigkeit oder zukünftigen Mehrbedarf kann eine 22 kW-Lösung sinnvoll sein.

Beachten Sie: wetterfeste Modelle benötigen eine Schutzklasse von mindestens IP44 (geschützt gegen Spritzwasser) außen oder IP22 innen (geschützt gegen Tropfwasser). Wenn mehrere E-Autos am gleichen Standort geladen werden sollen – etwa in Firmenflotten oder bei Wohnanlagen – ist ein integriertes Lastmanagement sinnvoll. Es sorgt dafür, dass die verfügbare Ladeleistung intelligent auf die einzelnen Fahrzeuge verteilt wird, ohne die Netzstabilität zu gefährden.

Fazit: Was kostet eine gute Ladestation für zuhause?

Die Basisinvestition in eine Wallbox liegt insgesamt bei 1.400 bis 3.500 €, inklusive Kauf und Installation. Sie profitieren von schnelleren Ladezeiten, erhöhter Sicherheit und Komfort. Bei umfassender Planung – etwa mit Starkstromausbau, Genehmigungen oder Steuerbox – können zusätzliche Kosten anfallen. Informieren Sie sich daher zusätzlich über mögliche Förderungen von Bund, Ländern oder Stadtwerken – in vielen Fällen lassen sich damit mehrere Hundert Euro sparen.

Die laufenden Betriebskosten sind überschaubar und amortisieren sich durch Einsparungen bei öffentlichen Ladevorgängen. Die Frage „Was kostet eine Wallbox“ lässt sich daher auch so beantworten: Nicht viel, denn eine gut geplante Wallbox stellt eine zukunftssichere und lohnende Investition dar – und ist die ideale Ergänzung für Ihr E-Auto, Ihr Zuhause und Ihre Mobilitätsbedürfnisse.

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