Heizkosten berechnen - So einfach funktioniert es

Heizkosten sind in jedem Haushalt ein erheblicher Kostenfaktor – das gilt insbesondere in den kälteren Wintermonaten. Verständlich, dass sich Verbraucher wie Sie wünschen, diese Kosten transparent kalkulieren zu können. Das geht tatsächlich leichter, als man glaubt. Ob Mietwohnung, Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung: Wir zeigen Ihnen einfache Methoden, mit denen Sie Ihre Heizkosten im Blick behalten können.

Inhalt

  1. Heizungskosten berechnen - Die Überschlagsrechnung
  2. Heizkosten mit dem Energieausweis berechnen
  3. Heizkosten mithilfe der Abrechnung des Energieversorgers ermitteln
  4. Vergleichswerte für die Berechnung nutzen
  5. Fazit zur Berechnung der Heizkosten

 

Kurz erklärt: Berechnung der Heizkosten

Es gibt mehrere Methoden, die eigenen Heizkosten zu berechnen: Von der groben Überschlagsrechnung über die Berechnung mithilfe des Energieausweises bis zur Ermittlung über die Abrechnung des Energieversorgers. Ebenfalls nützlich: Die Einschätzung der eigenen Heizkosten über Vergleichswerte. 

 

Heizungskosten berechnen - Die Überschlagsrechnung

Wenn Sie nur einen groben Überblick benötigen, dann ist die sogenannte Überschlagsrechnung die beste Wahl. Nutzen Sie dazu diese einfache Formel:

Heizkosten = Wohnfläche (in m²) × Verbrauch (kWh/m²) × Energiepreis (€/kWh)

Zur besseren Veranschaulichung hier ein Beispiel: Sie wohnen in einer 80 m² großen Wohnung, der durchschnittliche Energieverbrauch Ihrer Gasheizung liegt bei 130 kWh/m² und der aktuelle Preis für Erdgas beträgt 0,10 €/kWh. Daraus ergibt sich dann folgende Rechnung:

80 m² × 130 kWh/m² × 0,10 €/kWh = 1.040 € jährlich

Diese Methode liefert zwar nur einen Näherungswert, ist aber ein guter Startpunkt zur Einschätzung der Heizkosten.

Heizkosten mit dem Energieausweis berechnen

Der Energieausweis ist ein offizielles Dokument, das den energetischen Zustand eines Gebäudes bewertet. Er zeigt, wie viel Energie ein Haus oder eine Wohnung im Durchschnitt pro Quadratmeter verbraucht oder benötigt – und dient somit als wichtige Grundlage zur Einschätzung der Heizkosten. Diese Daten finden Sie unter anderen im Energieausweis:

  • Endenergieverbrauch in kWh pro m² und Jahr (z. B. 140 kWh/m²)
  • Energieeffizienzklasse (A+ bis H – ähnlich wie bei Elektrogeräten)
  • Art der Heizung (z. B. Erdgas, Öl, Fernwärme, Wärmepumpe)
  • Baujahr des Gebäudes

Mit dem in Energieausweis vermerkten Endenergieverbrauch, der Wohnfläche und dem aktuellen Energiepreis können Sie nun die Heizkosten wie in diesem Beispiel berechnen:

140 kWh/m² × 100 m² × 0,10 €/kWh = 1.400 € Heizkosten im Jahr

Praxis-Tipp: Liegt Ihnen der Energieausweis nicht vor, können Sie ihn beim Vermieter oder der Hausverwaltung anfordern. Für Eigentümer ist er verpflichtend; sollten Sie keinen haben, so sollten Sie schnellstmöglich einen Energieausweis erstellen lassen – das übernehmen Energieberater, aber auch viele Architekten und Bauingenieure für Sie.

Heizkosten mithilfe der Abrechnung des Energieversorgers ermitteln

Noch exakter als eine Schätzung mit dem Energieausweis ist der Blick in die tatsächliche Abrechnung Ihres Energieversorgers. Hier finden Sie den konkreten Energieverbrauch der letzten Abrechnungsperiode – ideal, um Ihre Heizkosten realistisch zu kalkulieren oder zu vergleichen.

Schauen Sie dazu in die letzte Jahresabrechnung, dort finden Sie den Verbrauch in Kilowattstunden. Diesen müssen Sie nur noch mit dem Energiepreis multiplizieren, sofern er nicht schon angegeben ist.

Vergleichswerte für die Berechnung nutzen

Auch ohne exakte Daten können Sie über typische Durchschnittswerte Ihre ungefähren Heizkosten ermitteln. Verschiedene Studien und Verbrauchsanalysen (zum Beispiel der Heizspiegel) geben Richtwerte an, wie viel Heizenergie ein durchschnittlicher Haushalt pro Quadratmeter verbraucht – je nach Gebäudeart (Wohnung, Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus) und Heizsystem (Öl, Gas, Wärmepumpe, etc.).

Fazit zur Berechnung der Heizkosten

Heizkosten zu berechnen ist einfacher, als viele denken. Mit einer einfachen Formel, dem Energieausweis oder Ihrer letzten Abrechnung können Sie schnell herausfinden, wie viel Sie das Heizen tatsächlich kostet. Wer regelmäßig nachrechnet, kann nicht nur seine Ausgaben besser kontrollieren, sondern auch gezielt Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen – gut für den Geldbeutel und das Klima.