- 17.07.2025 |
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Was ist Ökostrom bzw. Grünstrom? – Definition & Herkunft
Kurz erklärt: Was ist Ökostrom? Ökostrom, auch als Grünstrom oder Naturstrom bezeichnet, ist elektrische Energie, die vollständig aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme stammt. Im Gegensatz zu konventionellem Strom, der auf fossilen Energieträgern oder Atomkraft basiert, gilt Ökostrom als klimafreundlich, weil bei der Erzeugung nur wenig bis gar kein CO₂ ausgestoßen wird.
Das Wichtigste in Kürze
Kurz erklärt: Was ist Ökostrom?
Ökostrom, auch als Grünstrom oder Naturstrom bezeichnet, ist elektrische Energie, die vollständig aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme stammt. Im Gegensatz zu konventionellem Strom, der auf fossilen Energieträgern oder Atomkraft basiert, gilt Ökostrom als klimafreundlich, weil bei der Erzeugung nur wenig bis gar kein CO₂ ausgestoßen wird.
Ökostrom & grüner Strom – Die Definition
Vorsicht: Rechtlich ist der Begriff „Ökostrom“ nicht geschützt – deshalb ist es umso wichtiger, genau hinzuschauen, um nicht auf eine Mogelpackung hereinzufallen. Grundsätzlich versteht man darunter Strom, der weder aus fossilen Quellen (Kohle, Gas, Öl) noch aus Atomkraftwerken stammt, sondern aus regenerativen Energieträgern wie zum Beispiel Wind- oder Sonnenenergie. Damit ein Tarif tatsächlich als „grün“ gilt, sollte er nicht nur mit Herkunftsnachweisen untermauert werden, sondern idealerweise auch Investitionen in neue Anlagen und echte Umweltwirkungen nachweisen können.
Woher kommt der Ökostrom?
Erneuerbare Energiequellen machen mittlerweile einen großen Anteil am deutschen Strommix aus – Tendenz steigend. Die wichtigsten Quellen für Ökostrom sind Windkraft, Solarenergie (Photovoltaik), Wasserkraft, Biomasse und Geothermie. Dabei unterscheidet sich nicht nur die Technik hinter der Stromgewinnung, sondern auch deren Verfügbarkeit, Umweltverträglichkeit und gesellschaftliche Akzeptanz.
Was sind die Vorteile von Ökostrom?
Ökostrom bietet vielfältige Vorteile – sowohl für die Umwelt als auch für Verbraucher:
- Klimafreundlichkeit: Keine oder nur geringe CO₂-Emissionen bei der Stromerzeugung.
- Nachhaltigkeit: Nutzung regenerativer Quellen, die sich laufend erneuern.
- Versorgungssicherheit: Weniger Abhängigkeit von importierten fossilen Energien.
- Zukunftsinvestition: Förderung von Innovationen und umweltfreundlichen Technologien.
Welche Arten von Ökostrom gibt es?
Nicht jeder Ökostrom ist gleich – denn auch innerhalb der grünen Energie gibt es unterschiedliche Erzeugungsformen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Technik, Umweltwirkung und Verfügbarkeit. Wenn Sie sich für einen Ökostromtarif entscheiden, lohnt es sich also, genauer hinzusehen: Woher kommt der Strom genau, und wie nachhaltig ist die jeweilige Quelle wirklich?
Windkraft
Windkraftanlagen wandeln die Bewegungsenergie des Windes in elektrische Energie um. Besonders effizient arbeiten sie in windreichen Regionen wie Norddeutschland oder Offshore-Gebieten. Windstrom gehört zu den wichtigsten Bausteinen der Energiewende in Deutschland und hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.
Wasserkraft
Die Energie fließenden oder fallenden Wassers wird über Turbinen in Strom umgewandelt. Deutschland nutzt dazu überwiegend sogenannte Laufwasserkraftwerke. Sie gelten als zuverlässig und kontinuierlich verfügbar – allerdings können Eingriffe in Gewässerökosysteme problematisch sein, insbesondere bei großen Stauseen.
Solarstrom
Photovoltaikanlagen nutzen Sonnenlicht zur direkten Stromerzeugung. Sie können auf privaten Hausdächern, auf Freiflächen oder Industrieanlagen installiert werden. Die Stromerzeugung erfolgt emissionsfrei – allerdings nur tagsüber und wetterabhängig, was einen hohen Speicherbedarf notwendig macht.
Biomasse & Geothermie
Biomasse verwertet organische Materialien – von Holzresten bis hin zu Gülle – zur Energieerzeugung. Sie gilt als CO₂-neutral, wenn die nachwachsenden Rohstoffe nachhaltig angebaut werden. Geothermie nutzt die in der Erde gespeicherte Wärme, um Strom zu erzeugen oder Gebäude zu beheizen. Beide Technologien haben großes Potenzial, spielen aber in der Stromerzeugung derzeit eine kleinere Rolle.
Darauf sollten Sie bei Ökostrom achten
Beim Wechsel zu einem Ökostromtarif geht es nicht nur darum, ein gutes Gefühl zu haben, sondern auch darum, eine echte Entscheidung für die Nachhaltigkeit zu treffen. Denn nicht jeder als „grün“ deklarierte Tarif ist automatisch auch nachhaltig. Greenwashing ist im Strommarkt ein reales Problem. Deshalb sollten Sie auf bestimmte Qualitätsmerkmale achten, die echten Ökostrom von reiner Marketingstrategie unterscheiden.
Herkunftsnachweis & Stromspiegel
Ein Herkunftsnachweis dokumentiert, dass die eingespeiste Strommenge aus erneuerbaren Quellen stammt. Dieser Nachweis allein sagt jedoch nichts darüber aus, ob die Stromerzeugung zusätzliche Investitionen in neue Anlagen anstößt. Der sogenannte Stromspiegel wiederum hilft Ihnen, den eigenen Stromverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Haushalten besser einzuordnen – und dadurch Sparpotenziale zu entdecken.
Zertifizierungen & Labels
Vertrauenswürdige Labels bieten Orientierung im Stromdschungel. Sie prüfen nicht nur die Herkunft des Stroms, sondern auch die unternehmerischen Ziele des Anbieters und die ökologische Zusatzwirkung. Die wichtigsten Siegel sind:
Grüner Strom-Label: Von Umweltverbänden getragen, garantiert 100 % Ökostrom und Investitionen in neue Projekte.
ok-power-Label: Bewertet Anbieter nach Umweltverträglichkeit, Transparenz und Marktwirkung.
EKOenergie: Internationales Label mit Fokus auf Umweltkriterien, Nachhaltigkeit und sozialen Projekten.
Diese Siegel erhöhen die Glaubwürdigkeit eines Angebots – und helfen Ihnen, echten grünen Strom zu erkennen.
Zusammensetzung des Stroms
Ein Blick auf den Strommix Ihres Anbieters zeigt, wie hoch der Anteil erneuerbarer Energien tatsächlich ist. Viele „grüne“ Tarife kaufen lediglich Herkunftsnachweise zu ihrem konventionellen Strom hinzu. Achten Sie daher darauf, ob der Anbieter auch selbst in den Bau neuer Ökostrom-Anlagen investiert oder lediglich vorhandene Kapazitäten nutzt.
Lohnt sich grüner Strom?
Grüner Strom ist heute nicht mehr automatisch teurer als konventioneller Strom. Viele Tarife liegen auf vergleichbarem Niveau oder sind sogar günstiger – je nach Anbieter und Region. Der Wechsel ist unkompliziert: Ihre Stromversorgung bleibt unterbrechungsfrei, Ihr neuer Anbieter kümmert sich um die Formalitäten. Und: Mit jedem Ökostromvertrag fördern Sie aktiv die Energiewende. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Viele grüne Stromversorger setzen sich auch gesellschaftlich für Klimaschutz, Bildung oder Energieeffizienz ein – das bedeutet, Ihr Geld arbeitet nicht nur sauber, sondern auch sinnvoll.
Fazit – Ökostrom: Gut für Klima, Umwelt und Gewissen
Ökostrom ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, die eigene Umweltbilanz zu verbessern – ganz ohne bauliche Maßnahmen oder Investitionen in Technik. Wer auf zertifizierte Anbieter setzt und auf Herkunft und Zusammensetzung achtet, trägt zur Energiewende bei und reduziert gleichzeitig die persönliche CO₂-Bilanz. Grüner Strom lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht – für Ihr Gewissen, für kommende Generationen und für den Planeten.