Wärmewende in unserer Stadt

Allgemeine Infos zur klimafreudlichen Wärmeversorgung in Dortmund

Wir sorgen für eine besonders klimafreundliche Wärmeversorgung in Dortmund

 

Den Anstoß lieferte der Sanierungsbedarf des größtenteils in den 50er Jahren entstandenen 25 Kilometer langen Dampfnetzes, über das viele Kunden in der Innenstadt mit Wärme versorgt wurden. DEW21 stand vor den Herausforderungen, dass die Versorgung durch ein marodes Dampfsystem mit hohen Wärmeverlusten erfolgte, die Wärmeerzeugung zu über 90% aus einem alten, deutlich überdimensionierten Gaskraftwerk bereitgestellt wurde und als Resultat hieraus das Produkt Fernwärme durch schlechte CO2- und Primärenergiefaktoren für Kunden zunehmend unattraktiv wurde. Daher hat sich DEW21 gegen eine reine Sanierung und für die Neugestaltung der Wärmeversorgung entschieden. 2018 gestartet,  konnte der  Aufbau eines modernen 20 Kilometer langen Heißwassernetzes mit geringen Wärmeverlusten realisiert werden, das das in die Jahre gekommene Dampfnetz ersetzt, planmäßig 2022 bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen werden

Klimafreundliche Wärmeversorgung in Dortmund

 

Neben der Neugestaltung der Infrastruktur hat DEW21 auch die Form der Einspeisung geändert: Durch die deutlich verstärkte Nutzung der Abwärme der Deutschen Gasrußwerke (DGW) mit Sitz am Dortmunder Hafen kann auf die Lieferung der gasbasierten Wärme aus dem Kraftwerk Dortmund verzichtet. Durch die Ablösung der gasbasierten Wärmelieferung durch industrielle Abwärme können im Vergleich jährlich über 45.000 t CO2 eingespart werden. Die Abwärme wird zum Teil direkt in das Wärmenetz von DEW21 eingespeist. Ein weiterer Teil wird erst noch bei DGW in einem Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess verstromt und im Anschluss ebenfalls eingespeist.

 

Zur Absicherung der Wärmeversorgung wurden drei dezentrale Energiezentralen errichtet, mit jeweils zwischen 32 und 100 MW Erzeugungsleistung errichtet und in Betrieb genommen. Die Energiezentralen decken Verbrauchsspitzen ab und dienen darüber hinaus als Back-up-Lösung für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit dienen.

  • Die Lokale Energiewende ist ein fester Bestandteil unserer Strategie, die Energiewende vor Ort aktiv voranzutreiben. Denn wir sind der Überzeugung: Die zweite Halbzeit der Energiewende findet in den Städten statt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Gestaltung einer nachhaltigen, klimaneutralen Wärmeversorgung. Großen lokalen Energieversorgern kommt dabei eine besondere Rolle zu. DEW21 hat in Dortmund bereits Schlüsselaufgaben in den lokalen Klimaschutz- und Energieaktivitäten übernommen. Das Unternehmen ist aktiv im „Handlungsprogramm Klimaschutz 2030“, das eine Klimaneutralität der Stadt Dortmund bis 2035 fokussiert, sowie im „Masterplan Energiezukunft“ der Stadt Dortmund. Darüber hinaus ist DEW21 Partner in der „Allianz Smart City“.

  • Wie erreichen wir die gesetzten CO2-Ziele?

    Für DEW21 steht fest, dass die Erreichung der gesetzten CO2-Ziele von einer „intelligenten Wärmewende“ abhängt. Durch die Ablösung der gasbasierten Wärmelieferung durch eine gesteigerte Nutzung von Abwärme leisten wir zukünftig einen großen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen: Die Emissionsfracht der leitungsgebundenen Wärme in Dortmund kann zukünftig auf d38,73 gCO2/kWh reduziert werden und spart damit über 45.000 t CO2 im Verhältnis zum Status Quo ein. Mit der Entscheidung für die geänderte Erzeugungsstruktur und der intensivierten Kooperation mit den Deutschen Gasrußwerken haben wir eine für Dortmund optimale und zukunftsfähige Energieversorgungsform gefunden, die einen Beitrag zur Erreichung der gesetzten CO2-Ziele unterstützt.

  • Wie wirkt sich unser Projekt zur Wärmeversorgung auf die Nachhaltigkeit aus?

    Mit Blick auf Nachhaltigkeit, kann das Projektes IQ bereits Erfolge verzeichnen: Vor dem Projekt betrug der CO2 Faktor > 250 g/kWh, der Primärenergiefaktor lag bei 0,91. Aktuell werden beide Werte mit 38,73 g/kWh bzw. 0,21 angegeben. Durch die bereits jetzt umgesetzte Integration der Abwärme in das bestehende Fernwärmenetz können über. 45.000 t CO2 pro Jahr eingespart werden. Dies führt zwangsläufig zu einem deutlichen Attraktivitätsgewinn und letztendlich starkem Wachstum der Fernwärme in Dortmund.

     

    So plant DEW21 einen konsequenten Ausbau. Mit jeder weiteren Umstellung von heutigen Gas-, Öl-, oder Nachtspeicherheizsystemen in Richtung der neuen Fernwärme wird die Dortmunder CO2- Bilanz weiter verbessert. Durch den Zubau von einem Kraftwerk zur Verwertung des lokal anfallenden Altholzes (Betrieb ab 2026), die Einbindung weiterer Abwärmequellen sowie dem Einsatz von Großwärmepumpen ggf. in Verbindung mit (Tiefen-) Geothermie soll der CO2- Fußabdruck der Fernwärme sukzessiv sinken und als großes Ziel bis 2035 den Status „klimaneutral“ erreichen.

  • Was sind die Hintergründe für das Fernwärmeprojekt?

    Die bestehende Versorgungsstruktur der Dortmunder Innenstadt mit dampfgeführter Wärme ist während des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg festgelegt worden und die Bebauung wurde darauf ausgerichtet. Eine alternative Versorgung wäre nur partiell und mit einem hohen Kostenaufwand möglich. Die KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co (DGW) ist bereits seit über 25 Jahren Wärmelieferant für DEW21. Das Unternehmen mit Sitz am Dortmunder Hafen ist Produzent von Industrierußen für die Reifen- und Chemieindustrie („Carbon Black“)

     

    Um dauerhaft die zusätzlichen Abwärmemengen für die Wärmeversorgung Dortmunds bereitstellen zu können, wurde eine ca. 6 km lange Transportleitung realisiert und seitens des Industriepartners DGW in zusätzliche Prozesstechnik zur Wärmeauskopplung investiert. Dabei wird die Abwärme zum Teil direkt in das Wärmenetz von DEW21 eingespeist. Ein weiterer Teil wird erst noch bei DGW in einem Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess verstromt und im Anschluss ebenfalls eingespeist. Durch den gesteigerten Bezug von Abwärme kann auf die Lieferung gasbasierter Wärme aus dem Kraftwerk Dortmund verzichtet werden.

     

    Ein externer Bezug der Wärme war übrigens keine Option: Das große Klimaprojekt „Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr“, das zwischen Moers und Herne als Anbindung u.a. an die Fernwärmenetze der STEAG realisiert werden soll, wird Dortmund aus wirtschaftlichen Gründen nicht einbeziehen. Eine Anbindung an das von Trianel betriebene Kohlekraftwerk in der 15 Kilometer entfernten Nachbarstadt Lünen schied ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen aus.

 

 

Aktuelle Bauprojekte

Bis 2023 will DEW21 den Umbau der Fernwärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt quartiersweise umsetzen. Alle Informationen zu aktuellen Baustellen finden Sie hier.

Daran arbeiten wir

Häufig gestellte Fragen rund um die zukünftige Wärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt 

  • Vor dem Umbau wurde die Dortmunder Innenstadt mit Fernwärme über ein Dampfnetz versorgt, das größtenteils in den 1950er Jahren gebaut wurde. Aufgrund seines Alters kam es nicht nur zu hohen Wärmeverlusten, es gab auch einen hohen Wartungs- und Instandhaltungsaufwand. DEW21 hat sich gegen eine bloße Sanierung des Dampfnetzes, und für eine neue Infrastruktur mit geänderter Einspeisung entschieden..

  • Gab es eine Alternative zur Wärmeversorgung?

    Die bestehende Versorgungsstruktur wurde bereits während des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg festgelegt und ließ eine alternative Versorgung (z.B. über eigene Erzeugungsanlagen) nur partiell und gegen einen hohen Kostenaufwand zu.

  • Wieso konnten die Haushalte nicht an die Gasversorgung angeschlossen werden?

    In der Dortmunder Innenstadt ist kein Erdgas-Mittel- und Niederdrucknetz vorhanden. Diese Entscheidung wurde bereits im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg getroffen und ließp eine alternative Versorgung nur individuell und zu hohen Kosten zu. Entsprechend hätte die gesamte Dortmunder Innenstadt erst einmal mit Versorgungsleitungen erschlossen werden müssen, was nicht nur einen enormen Bauaufwand, sondern auch einen hohen Kostenaufwand bedeuten hätte. Auch die Bausubstanz ließ eine Versorgung mit Erdgas nicht ohne weiteres zu. In Einzelfällen wäre das nur individuell und zu hohen Kosten für den Hauseigentümer möglich.

  • Inwieweit werden Erneuerbare Energien genutzt?

    Perspektivisch ist die dezentrale Einspeisung von Ab- und Umweltwärme sowie von Wärme aus Erneuerbaren Energien in das neue Dortmunder Wärmenetz vorstellbar. In diesem Zusammenhang bietet der DEW21-eigene Standort in Dortmund-Lindenhorst mittel- bis langfristig die Option, erneuerbare Energiequellen aufzubauen.

  • Warum konnte Dortmund nicht an die Fernwärmeschiene Ruhr angeschlossen werden?

    Gutachten im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen haben belegt, dass die Anbindung des östlichen Ruhrgebiets unter anderem wegen großen Transportstrecken von über 25 Kilometer unwirtschaftlich ist. Allein die Leitungsanbindung Dortmund-Herne würde eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe bedeuten. Aus diesem Grund wird Dortmund nicht an die „Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr“ angebunden.

  • Kann das Fernwärmenetz nicht an das Trianel Kraftwerk in Lünen angeschlossen werden?

    Eine Anbindung an das von Trianel betriebene Kohlekraftwerk in der 15 Kilometer entfernten Nachbarstadt Lünen scheidet ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen aus. Als Konsequenz der Energiewende bestünde dort das Risiko von Abschaltungen mit der Notwendigkeit, alternative Wärmequellen für den kurzfristigen Bedarf vorzuhalten, bzw. die kostspielige Verpflichtung, das stromgeführte Kraftwerk in diesen Zeiten nur zur Aufrechterhaltung der Wärmelieferung zu betreiben.