Modernes Haus mit Solardach und E-Auto in Einfahrt, umgeben von Garten und Nachbarhaus
  • 04.08.2025 |
  • von David Möller |
  • 6 Min.  Lesezeit  |

Nachhaltiges Wohnen: Mit diesen Tipps in ein umweltfreundlicheres Zuhause

Nachhaltiges Wohnen ist mit kleinen Veränderungen möglich: Strom und Wasser sparen, richtig heizen und lüften, Plastik vermeiden, umweltfreundlich putzen und bewusst konsumieren. So schützen Sie Klima und Geldbeutel – ganz ohne Komfortverlust.

Nachhaltiges Wohnen

Um das Thema „Nachhaltiges Wohnen“ ranken sich einige Missverständnisse. Zum Beispiel ist immer wieder zu lesen, dass nur mit einem nagelneuen, energieautarken Haus nachhaltiges Wohnen möglich sei. Oder dass nachhaltiges Wohnen immer mit dem Verlust von Komfort einhergeht.

 

Aber seien Sie beruhigt: Beides stimmt nicht. Die Wahrheit ist: Bereits mit kleinen, durchdachten Veränderungen im Alltag können Sie nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch spürbar Kosten sparen. Denn nachhaltiges Wohnen bedeutet: Energie effizient nutzen, Ressourcen schonen und bewusster konsumieren – ohne sich einzuschränken. Ob durch weniger Stromverbrauch, den Verzicht auf Einwegprodukte oder kluge Investitionen in langlebige Ausstattung – viele Maßnahmen lohnen sich gleich doppelt: fürs Klima und für Ihren Geldbeutel.

 

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln Ihr Zuhause ökologischer gestalten und dabei dauerhaft profitieren.

Ökologisch Heizen und Lüften

Ein großer Teil des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten entfällt auf das Heizen der eigenen vier Wände. Wer schnell große Fortschritte bezüglich der Nachhaltigkeit machen möchte, sollte hier ansetzen. Ideal ist es, mehrmals täglich für wenige Minuten stoßzulüften – also alle Fenster bei ausgeschalteter Heizung komplett zu öffnen. Dauerhaft gekippte Fenster hingegen verschwenden wertvolle Heizenergie. Die richtige Raumtemperatur spart zusätzlich Energie: Im Wohnbereich genügen oft 20–21 °C, im Schlafzimmer sogar nur 16–18 °C. Kleine Schritte erzielen große Wirkung, denn schon ein Grad weniger bedeutet bis zu 6 % Energieeinsparung. Auch moderne Heizkörperthermostate und eine gute Dämmung tragen zur Ressourcenschonung bei.

Wasserverbrauch reduzieren

Wasser ist eine wertvolle Ressource – auch wenn sie in Deutschland scheinbar unbegrenzt verfügbar ist. Der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: Duschen statt Baden. Eine volle Badewanne fasst bis zu 150 Liter, während eine kurze Dusche oft mit unter 60 Litern auskommt. Auch beim WC lässt sich sparen: Moderne Toiletten besitzen eine Zweimengenspülung, bei der je nach Bedarf zwischen kleiner und großer Spülmenge gewählt werden kann. Durchflussbegrenzer für Wasserhähne und Duschköpfe verringern den Wasserverbrauch spürbar – ohne Komfortverlust

Stromverbrauch im Auge behalten

Nachhaltiges Wohnen heißt auch: bewusster Umgang mit Strom. Besonders Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Trockner oder Geschirrspüler zählen zu den größten Stromfressern. Achten Sie bei Neuanschaffungen auf die Energieeffizienzklasse A oder höher und nutzen Sie Geräte möglichst voll ausgelastet. Im Alltag hilft es, Standby-Modi zu vermeiden – viele Geräte verbrauchen im Ruhezustand unnötig Strom. Eine schaltbare Steckerleiste sorgt für echte „Strom-Aus-Zeiten“. Und: Ein Wasserkocher erwärmt Wasser deutlich effizienter als der Herd.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch unseren Beitrag „Stromfresser im Haushalt“.

Müll reduzieren – weniger Plastik

Nachhaltigkeit beginnt schon beim Einkauf. Statt ständig neue Plastikverpackungen zu kaufen, setzen Sie besser auf wiederverwendbare Alternativen: Baumwolltaschen, Edelstahlflaschen oder Glasdosen. Wer öfter mit eigenen Behältern zum Einkauf geht, spart jede Woche Verpackungsmüll.

Auch bei Batterien lohnt sich der Umstieg auf wiederaufladbare Akkus – sie sind auf Dauer günstiger und umweltfreundlicher. Bei Lebensmitteln und Kosmetik helfen Unverpackt-Läden oder der Kauf größerer Gebinde dabei, Plastik zu vermeiden.

Nachhaltiges Putzen

Viele herkömmliche Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik oder aggressive Chemikalien, die Umwelt und Gesundheit belasten. Dabei geht es auch anders: Mit einfachen Hausmitteln wie Essig, Natron und Zitronensäure lassen sich effektive Putzmittel selber herstellen – ganz ohne Schadstoffe. Verzichten Sie, wo möglich, auf Einweg-Reinigungstücher oder stark parfümierte Produkte. Mikrofasertücher, Baumwolllappen und Nachfüllsysteme sind deutlich ressourcenschonender und lassen sich oft viele Jahre lang nutzen.

Mieten oder Leihen statt kaufen

Nicht alles muss man besitzen. Viele Gegenstände – vom Werkzeug über den Dampfgarer bis zum Bohrhammer – lassen sich leihen statt kaufen. Plattformen wie Bibliotheken der Dinge oder Nachbarschaftsnetzwerke helfen, Dinge gemeinsam zu nutzen, statt sie ungenutzt im Keller verstauben zu lassen.

Besonders nachhaltig wohnen Sie, wenn Sie den eigenen Konsum überdenken und prüfen: Brauche ich das wirklich – und wenn ja, vielleicht nur für eine kurze Zeit?

Weitere Tipps für nachhaltiges Wohnen

Neben diesen sechs Tipps für alle Aspekte des täglichen Lebens haben wir noch folgende Anregungen für nachhaltiges Wohnen, die für Sie vielleicht interessant sein könnten:

  • Nachhaltig einrichten

Möbel aus massivem Holz mit FSC-Zertifikat oder recycelten Materialien sind langlebiger und umweltfreundlicher als billige Pressspanmöbel. Gebrauchte Möbel aus Kleinanzeigenportalen oder vom Flohmarkt bringen zusätzlich Charakter in die Wohnung – und schonen Ressourcen.

  • Ökologisch bauen und sanieren

Wer neu baut oder saniert, kann mit nachhaltigen Dämmstoffen wie Zellulose, Hanf oder Holzfaser den Energieverbrauch dauerhaft senken. Auch beim Fensterkauf sollte auf Wärmeschutzverglasung geachtet werden – sie senkt den Heizbedarf und steigert den Wohnkomfort.

  • Nachhaltige Kleidung & Konsum

Kleidung aus Bio-Baumwolle, Leinen oder recycelten Fasern belastet Umwelt und Wasserhaushalt weniger. Auch hier gilt: Qualität statt Quantität – lieber ein gut verarbeitetes Kleidungsstück kaufen, das lange hält, als die billig produzierten Klamotten, die schon nach wenigen Wäschen auseinanderfallen.

Fazit: Ökologisch wohnen beginnt im Kleinen

Nachhaltiges Wohnen ist kein starrer Idealzustand – sondern ein Prozess, bei dem viele kleine Schritte zählen. Ob beim Heizen, Putzen, Einkaufen oder Einrichten: Wer bewusster lebt, reduziert nicht nur seinen Energieverbrauch, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Dabei muss nachhaltiges Wohnen weder teuer noch kompliziert sein – viele Maßnahmen lassen sich sofort umsetzen und machen sich sogar im Geldbeutel bemerkbar.

Unser Tipp: Fangen Sie klein an – mit einem bewussteren Konsum oder der nächsten Stromrechnung. Denn jeder Beitrag zählt!

 

Das könnte Sie auch interessieren

Alle Kategorien angezeigt (12 Artikel).
Silhouette eines Batterie-Symbols mit Blitz auf Holzoberfläche, Hintergrund Sonnenuntergang.
Wohnen22.05.2025

Energiepartipps - Mit diesen 7 Tipps Energie sparen

Strom und Wärme sind teuer geworden. Auch aus Gründen des Klimaschutzes ist es wichtiger denn je, Energie einzusparen. Mit diesen kostenlosen und cleveren Energiespartipps lässt es sich energieeffizienter leben – ganz einfach.

Weihnachtsbaum aus kleinen Zweigen und roter Kugel auf dunklem Hintergrund, darunter "CHRISTMAS LOADING" mit Zuckerstange im Ladebalken.
Wohnen12.12.2024

Nachhaltige Weihnachten - Ökologisch mit diesen Tipps

Weihnachten ist schön, aber auch eine Belastung für die Umwelt. Hier sind sechs Tipps, mit denen du ökologische Weihnachten feiern kannst, ohne die festliche Stimmung zu stören.

Ältere Person am Tisch mit Papieren, Stift und Taschenrechner, im Hintergrund helle Fenster.
Wohnen05.02.2025

Energieeffizienz im Haushalt steigern

Wie kann man die eigene Energieeffizienz zuhause steigern und weniger Strom und Energie verbrauchen? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Ansatzpunkte, wie das im eigenen Haushalt funktioniert.

Modernes Gebäude mit Flachdach und Solarpanels, umgeben von Grünflächen und Bäumen.
Wohnen01.05.2025

Bürgerenergie in Dortmund

Lesen Sie was Bürgerenergie ist, wie man eine Energiegenossenschaft gründet und was Sie sonst noch wissen sollten - So gestalten Sie die Energiewende aktiv mit.

Zwei Hände arbeiten an einem Heizkörper. Die linke Hand hält ein digitales Thermostat, die rechte einen herkömmlichen Regler.
Wohnen28.05.2025

Digitale Thermostate: Definition, Installation & Kosten

Erfahren Sie aus dem Gespräch mit Installateur und Heizungsbaumeister Alexander Schwanitz, wie moderne Regelungstechnologien eine präzise Raumtemperatursteuerung ermöglichen, Energie sparen und Ihren Wohnkomfort deutlich steigern.

Ein PV-Balkonkraftwerk, welches am Balkon angeschlossen ist.
Wohnen08.07.2025

Heizkosten berechnen - So einfach funktioniert es

Sie möchten Ihre Heizkosten im Blick behalten? Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung – von der schnellen Überschlagsrechnung über die Analyse mit dem Energieausweis bis zur genauen Ermittlung anhand der Abrechnung Ihres Energieversorgers.

Wasser aus dem Trinkwasserhahn wird in ein Glas gegeben
Wohnen09.07.2025

Wasser sparen im Haushalt: Mit diesen Tipps

Wasser sparen leicht gemacht: Mit einfachen Tricks senken Sie Ihren Verbrauch, schonen die Umwelt und sparen bares Geld. Alte Gewohnheiten, ineffiziente Geräte und fehlendes Bewusstsein lassen sich mit den richtigen Tipps schnell verbessern.

Nächtliche Stadtansicht von Dortmund mit Lichtspuren von Autos und beleuchteten modernen Gebäuden
Wohnen10.07.2025

Die Zukunft von Dortmund: Smart Grid

Ein intelligentes Stromnetz spielt eine entscheidende Rolle für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff, und welche Vorteile bietet ein solches Stromnetz der Gesellschaft?

Modernes Haus mit Solardach und E-Auto in Einfahrt, umgeben von Garten und Nachbarhaus
Wohnen10.07.2025

Digitalisierung in der Energiewirtschaft

Die Digitalisierung verändert die Energiewelt: moderne Technologien wie IoT, KI und Big Data ebnen den Weg für mehr Effizienz und erneuerbare Energien. Entdecken Sie, wie Innovation die Branche bewegt – und was das für die Zukunft bedeutet.

Pylonen stehen auf dem Asphalt im Hintergrund laufen Menschen vorbei
Wohnen10.07.2025

Energiearmut - Definition & was man tun kann

Energiearmut ist ein soziales Problem, bei dem Haushalte durch hohe Energiekosten und schlechte Energieeffizienz ihre Wohnräume nicht angemessen heizen, kühlen oder beleuchten können.

Balkonkraftwerk an einem Mehrfamilienhaus in Düsseldorf
Erneuerbare Energien10.07.2025

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Was verbirgt sich hinter einem Balkonkraftwerk und für wen lohnt es sich? Wir erklären, wie das kleine PV-System auf dem Balkon Solarstrom für den Eigenverbrauch liefert, welche Voraussetzungen nötig sind und ob sich die Anschaffung für Sie rechnet.

Frau hält leuchtende Glühbirne in der Hand
Wohnen14.07.2025

Stromfresser im Haushalt - Was verbraucht viel Strom?

Die größten Stromfresser sind Kühlschränke, Heizungspumpen, Wäschetrockner, Waschmaschinen, Ein Wechsel des Stromtarifs kann ebenfalls helfen, Energie zu sparen.