Stromzähler
  • 18.09.2025 |
  • Franziska Haase |
  • 6 Min.  Lesezeit  |

Eintarifzähler vs. Doppeltarifzähler Was ist der Unterschied?

Ob für Haushaltsstrom, Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung – Stromzähler erfassen, wie viel Energie Sie verbrauchen. Dabei gibt es zwei weit verbreitete Varianten: Eintarifzähler und Doppeltarifzähler. Doch was genau unterscheidet diese beiden Zählertypen? Und wann lohnt sich welcher? In diesem Beitrag finden Sie alle Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Doppeltarifzähler vs. Eintarifzähler

Beide Zählerarten haben ihre Daseinsberechtigung, doch welche Variante ist für welchen Haushalt geeignet? Ein Blick auf Funktionsweise, Einsatzzwecke und Ablesung klärt die wichtigsten Fragen.

Warum gibt es überhaupt verschiedene Arten von Stromzählern?

Stromanbieter und Netzbetreiber bieten unterschiedliche Stromtarife an – je nach Tageszeit und Verbrauchsverhalten. Um diese Tarife technisch korrekt abzurechnen, braucht es verschiedene Zählertypen. Eintarifzähler eignen sich für gleichmäßigen Stromverbrauch, Doppeltarifzähler für zeitlich verschobene Nutzung, etwa durch Nachtspeicherheizungen oder Wärmepumpen.

Wie unterscheiden sich der Eintarif- und Doppeltarifzähler in der Messung?

Ein Eintarifzähler zählt einfach durch – ein Zählwerk, ein Preis pro kWh. Der Doppeltarifzähler hingegen ist komplexer: Er verfügt über zwei Zählwerke, die je nach Tageszeit automatisch zwischen Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT) wechseln. Die Umschaltung erfolgt dabei durch ein externes Signal des Netzbetreibers.

Was muss ich beim Ablesen beachten?

Beim Eintarifzähler ist die Ablesung unkompliziert: Es wird nur ein Wert – der Gesamtverbrauch – notiert. Beim Zweitarifzähler müssen beide Zählstände separat erfasst werden. Diese finden Sie meist mit den Kürzeln HT (Hochtarif) und NT (Niedertarif) auf dem Display oder als zwei separate Rollenanzeigen.

Wann benötige ich einen Eintarifzähler und wann ein Zweitarifzähler?

Ein Eintarifzähler reicht in der Regel für alle Haushalte, die keinen stark schwankenden Stromverbrauch haben – also klassische Wohnnutzung ohne Heizstrom. Ein Zweitarifzähler lohnt sich vor allem, wenn Sie gezielt nachts viel Strom nutzen – etwa mit einer Wärmepumpe, Nachtspeicherheizung oder auch für die Nachtladung eines Elektroautos. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Stromtarif mit entsprechendem Niedertarifmodell.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema “Wie funktioniert ein Stromzähler?

Kann ich verschiedene Stromanbieter für unterschiedliche Zähler haben?

Grundsätzlich wird pro Zählernummer ein Stromliefervertrag abgeschlossen. Wenn Sie also mehrere Zähler (z. B. für Haushaltsstrom und Heizstrom) besitzen, können Sie dafür unterschiedliche Anbieter wählen – vorausgesetzt, diese bieten passende Tarife für Ihre jeweilige Konstellation an.

Wichtig: Der jeweilige Anbieter muss beim Netzbetreiber registriert sein.

Die Zukunft von Zweitarifzählern: Smart Meter

Mit dem Rollout intelligenter Stromzähler – den sogenannten Smart Metern – werden klassische Eintarif- und Doppeltarifzähler zunehmend ersetzt. Bis 2032 sollen alle Haushalte in Deutschland entsprechend umgerüstet sein. Smart Meter erfassen den Verbrauch viertelstundengenau und ermöglichen dynamische Stromtarife, bei denen sich der der Strompreis nach den aktuellen Marktpreisen richtet.

Diese Entwicklung bietet auch neue Chancen für Haushalte mit Photovoltaikanlage oder Balkonkraftwerk: Wer Strom selbst erzeugt, kann ihn gezielter nutzen oder speichern – und so den Eigenverbrauch optimieren. Gleichzeitig erleichtert ein Smart Meter die Verbrauchsanalyse und kann helfen, Stromkosten dauerhaft zu senken.

Fazit: Eintarifzähler oder Doppeltarifzähler – was lohnt sich?

Ob sich ein Doppeltarifzähler lohnt, hängt maßgeblich von Ihrem Verbrauchsverhalten und den verfügbaren Tarifen ab. Wer nachts viel Strom verbraucht oder gezielt Niedertarife nutzt, kann mit einem Zweitarifzähler Geld sparen. Für alle anderen ist der klassische Eintarifzähler meist die einfachere und günstigere Lösung. In jedem Fall gilt: Zählerart, Stromtarif und Technik sollten optimal zusammenpassen – für eine faire Abrechnung und einen möglichst niedrigen Strompreis.

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