Messsysteme und Messeinrichtungen
  • 10.12.2025 |
  • David Möller |
  • 6 Min.  Lesezeit  |

Messeinrichtungen und Messysteme mME, iMSys oder Smart Meter

Ob Stromverbrauch, Einspeisung oder Netztransparenz – moderne Messeinrichtungen und Messsysteme spielen eine zentrale Rolle in der Energiewende. In diesem Zusammenhang tauchen auch immer wieder neue / unbekannte Abkürzungen und Bezeichnungen auf, die für Verbraucher nicht immer sofort verständlich sind. Das sind zum Beispiel Begriffe wie mME, iMSys oder Smart Meter. Wenn Sie da auch – wie viele andere – erstmal ratlos sind, dann bringt dieser Beitrag hoffentlich Licht ins Dunkel. Wir erklären zudem, welche Geräte es gibt, wie sie funktionieren – und was in Zukunft auf Verbraucherinnen und Verbraucher zukommt.

Moderne Messeinrichtungen vs. intelligente Messsysteme

Seit dem Inkrafttreten des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) wird in Deutschland der flächendeckende Einbau digitaler Messsysteme forciert. Ziel: Mehr Transparenz und Effizienz im Stromnetz. Dabei wird zwischen zwei Gerätetypen unterschieden: moderne Messeinrichtungen (mME) und intelligente Messsysteme (iMSys). Wie diese funktionieren und was die Unterschiede sind, schauen wir uns jetzt im Detail an.

Moderne Messeinrichtung (mME)

Moderne Messeinrichtungen sind digitale Stromzähler, die den Energieverbrauch elektronisch erfassen – deutlich präziser als die früher üblichen analogen Ferraris-Zähler (benannt nach dem italienischen Physiker Galileo Ferraris). Sie zeigen neben dem aktuellen Verbrauch auch den Verbrauch vergangener Tage oder Wochen an und ermöglichen so einen besseren Überblick über das eigene Nutzerverhalten.

 

Im Gegensatz zu intelligenten Messsystemen verfügen mMEs jedoch nicht über ein Kommunikationsmodul. Das bedeutet: Die Verbrauchsdaten müssen vor Ort abgelesen werden – entweder vom Netzbetreiber oder durch Eigenablesung. Dennoch bieten sie bereits einen ersten Schritt hin zu mehr Energie-Transparenz im Haushalt.

Intelligente Messsysteme (iMSys)

iMSys bestehen aus zwei Komponenten: einer modernen Messeinrichtung und einem Smart Meter Gateway. Dieses Kommunikationsmodul ermöglicht die automatische und sichere Übertragung der Verbrauchsdaten an Netzbetreiber und ggf. Stromlieferanten. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt und datenschutzkonform nach dem sogenannten BSI-Schutzprofil.

Besonders für Haushalte mit einem Verbrauch über 6.000 kWh/Jahr, für Betreiber von Photovoltaikanlagen oder für Nutzer von Wärmepumpen oder Wallboxen sind iMSys inzwischen verpflichtend. Auch bei flexiblen Stromtarifen oder dynamischer Netzführung sind sie die Grundlage für ein intelligentes Strommanagement.

Intelligente Messsysteme (iMSys)

  Zählertyp Funktion Kommunikationsfähig Verpflichtend bei …  
1. Ferraris-Zähler Mechanische Verbrauchserfassung Nein Altbestand (wird schrittweise ersetzt)
2. Moderne Messeinrichtung (mME) Elektronisch, Anzeige historischer Werte Nein Standard für Haushalte unter 6.000 kWh/Jahr
3. Intelligentes Messsystem (iMSys) Elektronisch, mit automatischer Datenübertragun Ja Haushalte > 6.000 kWh, EEG-/KWK-Anlagen, Netzlastregelung

Die Zähler der Zukunft

Bis spätestens 2032 sollen alle Haushalte und Unternehmen mit digitalen Zählern ausgestattet sein – so sieht es das Messstellenbetriebsgesetz vor. Klassische Ferraris-Zähler werden bis dahin vollständig durch moderne Messeinrichtungen oder intelligente Messsysteme ersetzt. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um das deutsche Stromnetz fit für die Energiewende zu machen: flexibel, transparent und intelligent steuerbar.

Wie werden Messsysteme eingebaut und wer übernimmt die Kosten?

Für den Einbau und Betrieb der Messeinrichtungen ist in der Regel der Messstellenbetreiber zuständig. Das kann der örtliche Netzbetreiber sein – oder ein von Ihnen gewählter, wettbewerblicher Anbieter. Bei einem Zählerwechsel erfolgt der Einbau meist ohne größere Umbauten und wird vorab angekündigt. Die Kosten für den Betrieb sind gesetzlich gedeckelt: Für eine moderne Messeinrichtung fallen maximal 25 Euro/Jahr, für ein intelligentes Messsystem bis zu 170 Euro/Jahr an – abhängig von Verbrauch oder Einspeiseleistung.

Fazit: Die Zukunft der Energie ist smart

Intelligente Messeinrichtungen und Messysteme sind ein zentraler Bestandteil der digitalen Energiewelt. Sie sorgen für mehr Transparenz, ermöglichen flexible Stromtarife und bilden die Grundlage für eine smarte Energiezukunft. Während mMEs als Einstieg in die digitale Messtechnik gelten, bieten iMSys durch ihre Vernetzung zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten – von der automatischen Datenübermittlung bis hin zur besseren Integration von Erzeugungsanlagen. Klar ist: Die Zukunft gehört den intelligenten Messsystemen – und sie betrifft uns alle.

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