- 29.09.2025 |
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- 6 Min. Lesezeit |
Ökostrom vs. Normalstrom Wo liegen die Unterschiede?
Die Entscheidung für einen Stromtarif ist längst nicht mehr nur eine Frage des Preises. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer öfter spürbar, sodass sich viele Verbraucher fragen: Ökostrom oder Normalstrom – was ist besser für Klima, Umwelt und das eigene Gewissen? Doch worin unterscheiden sich die beiden Stromarten eigentlich genau? Und lohnt sich der Wechsel zu einem Ökostromtarif wirklich? Wenn auch Sie sich all diese Fragen stellen, dann finden Sie in diesem Beitrag alle Antworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ökostrom stammt aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse
- Normalstrom ist meist ein Strommix, der auch fossile Brennstoffe und Atomkraft enthält
- Ökostrom verursacht deutlich weniger CO₂-Emissionen
- Herkunftsnachweise und Zertifizierungen wie TÜV oder Grüner Strom Label sorgen für Transparenz
- Preislich ist Ökostrom heute oft kaum teurer als konventioneller Strom
- Beim Anbieterwechsel auf echten Ökostrom achten – nicht jeder „grüne Tarif“ ist wirklich grün
Was ist Ökostrom? Was ist Normalstrom?
Ihren Elektrogeräten ist es ziemlich egal, welcher Strom aus der Steckdose kommt, für den reibungslosen Betrieb macht das keinen Unterschied. Aber obwohl aus der Steckdose immer derselbe Strom kommt, gibt es große Unterschiede darin, wie dieser Strom erzeugt wurde (So kommen erneuerbare Energien ins Stromnetz).
Während Ökostrom auf nachhaltige, erneuerbare Energiequellen setzt, stammt sogenannter „Normalstrom“ meist aus einem konventionellen Strommix mit fossilen Brennstoffen und Atomenergie. Um fundiert entscheiden zu können, welcher Tarif zu Ihnen passt, lohnt sich ein genauer Blick auf die Herkunft und Wirkung beider Stromarten.
Ökostrom
Ökostrom wird aus erneuerbaren Energien erzeugt – also aus Quellen, die sich natürlich regenerieren: Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie oder auch Biomasse und Geothermie. Der große Vorteil: Diese Quellen sind klimaschonend und verursachen beim Stromverbrauch nahezu keine Treibhausgase.
Ein echter Ökostromtarif unterstützt so aktiv die Energiewende – zum Beispiel, indem er den Ausbau erneuerbarer Energien fördert. Achten Sie dabei auf Zertifizierungen wie das „Grüner Strom Label“ „ok-power“ oder „EKOenergie“. Nur so können Sie sicher sein, dass der Anbieter mehr als nur mit Herkunftsnachweisen handelt. Weitere nützliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in unseren Beitrag: Was ist Ökostrom?
Vorteile:
- Nachhaltige und klimafreundliche Stromerzeugung
- Beitrag zur Energiewende
- Geringerer CO₂-Ausstoß
- Oft kaum teurer als Normalstrom
Nachteile:
- Nicht jeder Ökostromtarif ist wirklich nachhaltig
- Herkunftsnachweise können intransparent sein
Normalstrom
Unter Normalstrom versteht man in der Regel den Strom aus dem klassischen Strommix, wie er vom Grundversorger angeboten wird. Dieser enthält zwar mittlerweile auch Anteile an erneuerbaren Energien, jedoch stammt ein großer Teil noch immer aus Kohlekraftwerken, Gaskraftwerken oder Atomkraftwerken. Oft handelt es sich auch um sogenannten Graustrom – dabei ist zwar technisch nicht ersichtlich, aus welcher Quelle der Strom stammt, jedoch stammen Herkunftsnachweise häufig aus dem Ausland, ohne echten Ausbau-Effekt für erneuerbare Energien in Deutschland.
Vorteile:
- Häufig etwas günstiger als zertifizierter Ökostrom
- Breites Angebot am Markt
Nachteile:
- Höherer CO₂-Ausstoß
- Kein gezielter Beitrag zur Energiewende
- Herkunft der Energie oft unklar
Kostet Ökostrom mehr als Normalstrom?
Viele Verbraucher glauben, dass Ökostrom teurer ist als Normalstrom – doch das stimmt nur bedingt. In den letzten Jahren hat sich der Markt stark verändert. Immer mehr Anbieter bieten ökologische Stromtarife zu wettbewerbsfähigen Preisen an. Die Kostenunterschiede liegen oft bei nur einigen Euro pro Monat.
Entscheidend ist der gewählte Tarif: Während tarifgebundener Ökostrom oft günstiger ist, können zertifizierte Premium-Tarife etwas teurer sein – bieten dafür aber auch mehr Umweltwirkung.
Wie verhält sich die Verteilung zwischen Ökostrom und Normalstrom im Strommix?
Laut Stromkennzeichnungspflicht müssen Anbieter jährlich offenlegen, woher ihr Strom stammt. In Deutschland lag der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix 2024 bei rund 57 % – allerdings zählen hierzu auch EEG-finanzierte Anlagen, deren Strom nicht zwangsläufig bei den Ökostromkunden landet. Der Rest stammt nach wie vor aus Kohle, Erdgas und Atomkraft. Je nach Anbieter unterscheidet sich der Strommix stark. Besonders bei echtem Ökostrom ist der Anteil erneuerbarer Energien nahezu 100 % – allerdings nur, wenn dies durch verlässliche Herkunftsnachweise und Zertifikate belegt wird.
Hier finden Sie mehr Hintergrundwissen zum Thema Stromkennzeichnung.
Fazit: Ökostrom oder Normalstrom?
Ökostrom vs. Normalstrom – was ist besser? Wer Klimaschutz und Nachhaltigkeit ernst nimmt, fährt mit Ökostrom langfristig besser. Zwar kann ein zertifizierter Tarif minimal mehr kosten, doch der Umweltnutzen überwiegt deutlich. Mit dem richtigen Anbieter leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Energiewende, reduzieren Ihren CO₂-Fußabdruck und unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien. Wichtig ist, sich gut zu informieren und auf seriöse Zertifizierungen zu achten.