- 08.07.2025 |
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- 6 Min. Lesezeit |
Was ist die THG-Quote? THG-Prämie für E-Auto-Halter
Der Umstieg auf ein Elektroauto lohnt sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell. Denn seit einigen Jahren können E-Auto-Besitzer von der sogenannten THG-Prämie profitieren. Was das genau ist, und wie auch Sie davon profitieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
Die THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) ist eine gesetzlich geregelte Maßnahme, mit der Unternehmen mit hohen CO₂-Emissionen verpflichtet werden, ihre Emissionen zu senken. Alternativ können sie CO₂-Einsparungen von Dritten kaufen – zum Beispiel von Haltern reiner Elektrofahrzeuge, die sich so eine jährliche Prämie sichern.
Was ist die Treibhausminderungsquote (THG-Quote)?
Die THG-Quote ist ein Instrument der deutschen Klimapolitik. Sie wurde 2015 eingeführt und verpflichtet Unternehmen, die fossile Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel in Umlauf bringen (zum Beispiel die großen Mineralölkonzerne), ihre CO₂-Emissionen jährlich zu reduzieren. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor kontinuierlich zu senken, klimafreundliche Alternativen zu fördern und der Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor schrittweise zu reduzieren.
Erreichen die Unternehmen die geforderte Quote nicht aus eigener Kraft, können sie sogenannte Emissionsgutschriften kaufen, um Strafzahlungen zu vermeiden. Die verkauften Emissionsgutschriften fließen in den sogenannten Quotenhandel und stammen zum Beispiel von Haltern rein batterieelektrischer Fahrzeuge, die durch ihren emissionsfreien Fahrbetrieb CO₂ einsparen. Die so eingesparten Emissionen können als THG-Quote beim Umweltbundesamt (UBA) zertifiziert und anschließend verkauft werden.
Das bedeutet konkret: Sie als Halter eines Elektroautos tragen zur Reduzierung von Emissionen bei – und Unternehmen zahlen Ihnen dafür eine Prämie
So berechnet sich die THG-Quote
Die genaue Berechnung der THG-Quote basiert auf Durchschnittswerten. Für private E-Auto-Halter wird ein pauschaler Stromverbrauch und eine durchschnittliche Jahresfahrleistung angenommen. Auf dieser Basis ermittelt das Umweltbundesamt jährlich, wie viele Kilogramm CO₂ durch Ihr Fahrzeug eingespart werden.
Für das Jahr 2025 liegt dieser Wert bei rund 875 Kilogramm CO₂ pro Fahrzeug. Diese Menge entspricht der verkaufbaren THG-Quote. Die Prämienhöhe, die Sie dafür erhalten, richtet sich nach dem aktuellen Marktwert, der durch Angebot und Nachfrage schwankt – typischerweise zwischen 70 und 300 Euro jährlich.
Wie können Halter von Elektroautos von der THG-Prämie profitieren?
Wer ein reines E-Auto fährt, kann von der THG-Quote finanziell profitieren, und das ohne großen Aufwand. Alles, was Sie dafür brauchen, ist der Nachweis, dass Sie Halter eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs sind – und die Antworten auf diese Fragen:
Wie läuft der Verkauf der THG-Quote ab?
Um die eigene THG-Quote zu verkaufen, benötigen Sie lediglich den Fahrzeugschein Ihres Elektroautos. Über spezialisierte Plattformen oder Anbieter können Sie Ihre Daten hochladen. Diese Dienstleister übernehmen dann die Registrierung beim Umweltbundesamt, den Verkauf der Quote an quotenpflichtige Unternehmen sowie die Auszahlung der Prämie an Sie.
Der Ablauf ist in der Regel unkompliziert und digital. Manche Anbieter bieten Ihnen einen Fixpreis, andere zahlen je nach Marktlage eine variable Prämie aus. Vergleichen Sie am besten mehrere Anbieter, um das für Sie beste Angebot zu finden.
Gibt es eine Frist für den Verkauf?
Ja, die THG-Quote kann jeweils nur für das aktuelle Kalenderjahr beantragt werden – und das rückwirkend bis spätestens zum 28. Februar des Folgejahres. Für das Jahr 2025 haben Sie also Zeit bis
Ende Februar 2026, um Ihre Prämie zu sichern. Danach verfällt der Anspruch.
Wichtig: Pro Fahrzeug und Jahr kann die THG-Prämie nur einmal geltend gemacht werden.
Ist die THG-Quote steuerfrei?
Für Privatpersonen gilt: Die THG-Prämie ist in der Regel steuerfrei, da es sich um eine sogenannte „nicht steuerbare Leistung“ handelt. Sie müssen die Einnahme also nicht in Ihrer Steuererklärung angeben – solange Sie die Quote privat und nicht im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit geltend machen.
Für Unternehmen, Selbstständige oder Freiberufler kann die Prämie hingegen einkommensteuerpflichtig sein, da sie als Betriebseinnahme gilt. Hier empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Steuerberater zu halten
Fazit: Die THG-Quote lohnt sich für E-Auto-Besitzer
Die THG-Quote ist ein cleveres System, mit dem Elektromobilität belohnt wird. Wenn Sie ein reines Elektroauto fahren, können Sie nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch jährlich bares Geld erhalten – ganz ohne Aufwand.