• 30.09.2025 |
  • Franziska Haase |
  • 6 Min.  Lesezeit  |

Wie teuer ist es ein E-Auto zu laden?

Elektroautos haben einen guten Ruf: Sie gelten als sauber, leise und kosteneffizient. Doch wie teuer ist es eigentlich, ein E-Auto zu laden? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: Wo laden Sie? Mit welchem Tarif? Wie groß ist der Akku?

In diesem Beitrag erfahren Sie, mit welchen Stromkosten Sie beim E-Auto-Laden rechnen müssen, wie sich heimische Wallbox und öffentliche Ladesäule preislich unterscheiden – und ob sich das Laden wirklich mehr lohnt als das Tanken.

E-Auto laden: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Kosten für das Laden eines Elektroautos sind nicht immer gleich, sondern hängen von verschiedenen Faktoren ab: Ort, Stromtarif, Ladeleistung, Fahrzeugmodell, Ladeverhalten und Anbieter. Im Schnitt braucht ein E-Auto etwa 15 bis 20 kWh auf 100 km – mit den aktuellen Strompreisen können Sie damit die ungefähren Ladekosten pro 100 km berechnen.

Kosten, wenn man das E-Auto zuhause lädt

Das Laden zu Hause an der eigenen Wallbox ist in aller Regel am günstigsten. Hier zahlen Sie lediglich den Haushaltsstrompreis, also etwa 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Für ein typisches Elektroauto mit 60 kWh Akkukapazität bedeutet das etwa 18 € für eine Vollladung.

Noch günstiger wird es, wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage mit Speicher nutzen. Dann zahlen Sie teilweise nur 10 bis 15 Cent/kWh oder sogar weniger – je nach Einspeisevergütung und Eigenverbrauchsquote. Ein weiterer Vorteil der Wallbox: Sie sind unabhängig von Vertrag, Ladekarte oder Ladepunktverfügbarkeit.

Was kostet es, das Elektroauto unterwegs zu laden?

An öffentlichen Ladestationen und Schnellladesäulen steigen die Preise spürbar. Bei normalen AC-Ladepunkten zahlen Sie in der Regel um die 55 Cent/kWh mit Standardtarifen; mit Vertrag oder Ladekarte (z. B. EnBW, ADAC, DEW21) wird es oft günstiger.

Beim DC-Schnellladen (z. B. an Autobahnraststätten) Säulen) zahlen Sie 60 bis 85 Cent/kWh. Noch teurer wird es beim sogenannten „Roaming“: So bezeichnet man die Möglichkeit, an Ladesäulen verschiedener Anbieter zu laden – selbst wenn man nicht direkt bei diesem Anbieter registriert ist. Wenn Sie zum Beispiel eine Ladekarte von Anbieter A (z. B. DEW21) haben, aber an einer Ladesäule von Anbieter B laden wollen und die beiden Anbieter miteinander kooperieren, können Sie dort trotzdem laden.

Beim Roaming entstehen oft Zusatzkosten, da der eigentliche Ladesäulenbetreiber eine Gebühr an den „fremden“ Anbieter abführt. Dadurch können die Strompreise über 1 €/kWh steigen – vor allem bei Schnellladesäulen oder wenn Sie ohne Vertrag laden.

Tipp: DEW21 bietet eigene Ladesäulen und Tarife, mit denen das öffentliche Laden günstiger wird:

Mehr zu den Lademöglichkeiten von DEW21 finden Sie hier.

Kann man das Elektroauto kostenlos laden?

Ja – es gibt vereinzelt kostenlose Ladepunkte, zum Beispiel:

  • Supermärkte wie Aldi, Lidl oder Kaufland (während der Öffnungszeiten)
  • Einige Einrichtungshäuser oder Baumärkte
  • Arbeitgeber, die Lademöglichkeiten bereitstellen
  • Kommunale Förderprojekte oder Carsharing-Standorte

Beachten Sie aber, dass diese Angebote begrenzt, zeitlich eingeschränkt und meist nicht für Viellader geeignet sind.

Tanken oder Laden: Was ist günstiger? (Verbrenner vs. E-Auto)

Wenn Sie sich heute überlegen, von einem Auto mit Verbrenner-Motor auf ein E-Auto umzusteigen, dann ist das wahrscheinlich die wichtigste Frage. Denn auch wenn Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte eine erhebliche Rolle spielen, so wollen Sie gewiss bei einem Umstieg nicht draufzahlen. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, was für Kosten beim jeweiligen Fahrzeugtyp auf 100 Kilometer anfallen:

Fahrzeugtyp

Verbrauch / 100 km

Energiepreis

Kosten / 100 km

Elektroauto

18 kWh

0,30 €/kWh (zuhause)

ca. 5,40 €

Elektroauto

18 kWh

0,54€/kWh (AC /öffentliche Ladeinfrastruktur)

ca. 9,72 €

Elektroauto

18 kWh

0,64 €/kWh (DC /Schnellladung)

ca. 11,52 €

SuperPlus

7 Liter

1,90 €/Liter

ca. 13,30 €

Diesel 6 Liter 1,65 €/Liter ca. 10,00 €

 

Sie sehen selbst: Wer zuhause über die Wallbox laden kann, macht mit einem E-Auto einen guten Deal – der bei eigens produziertem Solarstrom noch besser wird. Bei dem Einsparpotenzial fällt es dann auch nicht ins Gewicht, wenn Sie ab und zu mal eine Schnellladung brauchen.

Weitere Faktoren, die die Kosten beeinflussen

Neben Strompreis und Ladeort gibt es weitere Faktoren, die die tatsächlichen Ladekosten beeinflussen können.

So unterscheiden sich die Abrechnungsmodelle der Anbieter: Manche rechnen rein nach Kilowattstunden ab, andere nach Zeit oder pauschal pro Ladevorgang. Auch die Tarifstruktur spielt eine Rolle – bei einigen Anbietern zahlen Sie eine monatliche Grundgebühr und erhalten dafür einen günstigeren Arbeitspreis pro kWh.

Die Ladeleistung und die Dauer des Ladevorgangs haben ebenfalls Einfluss: Je höher die Ladeleistung Ihrer Wallbox oder der Ladesäule, desto schneller ist der Akku voll – allerdings kann das bei Schnellladungen unterwegs auch höhere Kosten verursachen. Wer eine eigene Wallbox nutzt, kann durch einen separaten Stromzähler in Kombination mit einem speziellen E-Mobility-Tarif zusätzlich sparen. In jedem Fall lohnt es sich, verschiedene Anbieter und Tarifmodelle zu vergleichen – vor allem, wenn Sie regelmäßig laden.

Fazit: Wie teuer ist es, ein E-Auto zu laden?

Die Ladepreise für Elektroautos variieren stark – je nachdem, ob Sie zu Hause, unterwegs oder mit Ökostrom laden. Am günstigsten ist der Ladevorgang an der eigenen Wallbox mit Haushaltsstrom oder privaten Solaranlage. Unterwegs kann es teurer werden, vor allem an Schnellladesäulen. Trotzdem liegen die Kosten im Durchschnitt oft noch unter denen eines Verbrenners – insbesondere dann, wenn man bewusst lädt und Anbieter vergleicht.

Tipp: Wer langfristig sparen will, sollte sich mit Wallbox-Tarifen, Strompreisen pro kWh, Ladeleistung und Vertragstarifen beschäftigen – und regelmäßig prüfen, welche Ladekarten oder Anbieter die besten Konditionen bieten.

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